Um den Gesamtsieg ging es gleich im ersten Gefecht. Auf der Planche in Nürnberg treffen direkt Tom Fey und Haomeng Zhang von der SSG Bensheim aufeinander – und liefern gleich ein bemerkenswertes Duell; schon nach kurzer Zeit ist die Bahn von Zuschauern umringt.
Das Turnier um den Nürnberger Rauschgoldengel hat sich in den letzten 10 Jahren hat sich das Turnier zum größten Fechtevent Bayerns gemausert. Was auch am Marathon-Modus liegt, bei dem in einer großen Runde in allen Altersklassen jeder gegen jeden antritt. Kein Losglück und kein Pech bei den Runden. Wer hier gewinnt, hat es sich redlich verdient. Es ist also Zufall, das ausgerechnet Fey und Zhang das Turnier in der Klassen Degen U13 eröffnen. Beide werden im Laufe des Tages kein Gefecht mehr verlieren und bestätigen damit ihre bestechende Form.

Tom Fey, seit dieser Saison im Hessischen Landeskader, hat sich auf den vorderen Plätzen festgesetzt. Neben dem Sieg beim FTV Pokal vor einem Monat ließ sein dritter Platz in der älteren Klasse U15 bei den Marburger Stadtmeisterschaften aufhorchen. Haomeng Zhang gelang es in der Vorsaison, in der Klasse U11 alle Ranglistenturniere zu gewinnen und auch in der U13 gelang ihm bereits beim Merck Jugendpokal wieder der Sprung aufs Treppchen.
In Nürnberg jagten sich die beiden zweieinhalb Minuten quer über die Bahn. Mal um mal versuchte Haomeng seine Spezialität: schnelle Angriffe zum Fuß ins Tempo. Tom wich rückwärts aus oder setzte ein hohes Arrêt, einen Gegenangriff von oben zur Hand mit Zurücksetzen des Fußes. Oder ergriff selbst mit Klingenbindung zu Hand und Schulter an. Dieses Mal hatte Tom die Nase vorn, fünf zu drei hieß es am Ende; was am Ende auch einen Doppelsieg für die SSG Bensheim in der U13 hieß.
Damit noch nicht genug. Auch in der U17 war mit Jonas Döpp ein Fechter der SSG Bensheim am Start. Es wurde eine große Runde zusammen mit der U15 gefochten. Auch Jonas konnte von Anfang an seine Stärken gut ausspielen: Seine Spezialität – freie Sturzangriffe zum Körper mit Aussperren der gegnerischen Klinge – stellt hohe Anforderungen an die Schnelligkeit und erfordert eine exzellente Mensurarbeit. Immer wieder konnte er seine Gegner überraschen, wenn er aus der Rückwärtsbewegung heraus die Klinge entzog, plötzlich den Abstand verkürzte und die Klinge auf der gegnerischen Schulter unterbrachte.

Und auch hier lohnte sich der hohe Einsatz und Jonas Döpp holte den nächsten Sieg für die SSG Bensheim. Bei den Veteranen trat Bertram Fey dieses Mal mit dem Florett an. In der ungewohnten Waffe waren besonders die ersten Gefechte eine Herausforderung. Es wird nach anderen Regeln gefochten und die Bewegungsaufgaben unterscheiden sich stark zum Degen. Nach drei Niederlagen gelang es ihm, sich anzupassen und die folgenden Gefechte für sich zu entscheiden. Am Ende hieß es für Fey dann Bronze – hinter dem neuen Weltmeister Hanns Prechtl und dem WM-Dritten Gerd Oswald ein respektables Ergebnis.
Vier Starts und vier Medaillen – ein schöner Erfolg für die Athleten und sicher auch eine Bestätigung für die Arbeit der Bensheimer Fechter, die sich mit innovativen Trainingskonzept auf Neuland gewagt haben.