Das sogenannte "Pool-Fechten" ist nun 30 Jahre alt geworden. Aber was versteht man unter "Pool-Fechten"?

Wenn im Training das Wettkampffechten geübt wird und jeder gegen jeden ficht, so nennt man dies beim Fechten häufig ein "Runden" oder einen "Pool" fechten". Und wenn man nun die gefochtenen Ergebnisse aufschreibt, die Platzierungen ausrechnet und die gesammelten Ergebnisse am Ende des Jahres auswertet, so erhält man eine Rangliste und da wir Frauen und Männer getrennt Werten eine "Pool-Gewinnerin" und einen "Pool-Gewinner".

Genau solche einen "Pool" wurde in unserem Verein zum ersten Mal am 20.12.1992 ausgefochten. Damals zunächst als "Weihnachts-Pool" ausgetragen, wurde aber gleich im Januar mit dem nächsten "Pool-Fechten" weiter gemacht und am Ende des Jahres 1993 die ersten beiden Gewinner je mit einem Wander-Pokal geehrt.

Die ersten beiden Jahre fanden im Jahr noch 12 solcher "Pool's" statt. Aber bereits 1995 wurde die Zahl auf 18 erhöht. Außerdem wurde das "Pool-Fechten" auch für die jüngeren und die Florett-Fechter ins Leben gerufen und zwischen "A-Pool" für die älteren Fechten, "B-Pool" für die jüngeren Fechter und dem "F-Pool" für die Florett-Fechter unterschieden.

Der "F-Pool" hielt leider nur ein Jahr, aber insgesamt wurden 30-mal die "A-Pool"- und 27-mal die "B-Pool"-Gewinner ermittelt. 2019 zog dann in unserem Verein das Säbel-Fechten ein und seitdem gibt es nun auch einen "S-Pool".

Bei den 30 ausgetragenen "A-Pool's" gab es insgesamt nur 15 unterschiedlichen Sieger, wobei Frank Fendel mit 7 die meisten für sich entscheiden konnte. Bei den 28 "B-Pool's" gab es hingegen 23 unterschiedliche Sieger und hier hat Tom Fey mit 3 die meisten gewonnen.

Pool-Gwinner 2011 - links: Daniel Plaga, Kersten Stegemann, Marie-Charlotte Fendel, Jonas Brüggemann und Abteilungsleiter Frank Fendel

Über die 30 Jahre hinweg haben sich 281 Fechter/innen an diesen "Pool's" beteiligt. Davon 107 weiblich und 174 männlich. Und in Summe haben 20.716 Gefechte stattgefunden und es wurden 223.467 Treffer gesetzt.

Bei den 715 einzeln durchgeführten "Pool's", gab es nur 89 unterschiedliche Sieger/innen. Wobei der jüngste Fechter 8 Jahre alt (Haomeng Zhang) und der älteste Fechter mit 71 Jahre (Norbert Kühn) jung war.

Die meisten "Pool's" hat mit 159 Daniel Plaga mitgefochten während Alexander Homilius von 152 mitgefochtenen "Pool's" auch 70 gewinnen konnte. Die beste Gewinnquote konnte jedoch Frank Fendel für sich mit 48,8% verzeichnen. Er ging also bei fast jedem zweiten "Pool", an dem er teilgenommen hat, auch als Gewinnen hervor.

Die meisten Gefechte hat Paul Schubert mit 1.437 gefochten und Alexander Homilius mit hat mit 1.127 von 1.375 Gefechten die meisten Siege errungen. Frank Fendel hat wiederum zwar nur 988 Siege zu verzeichnen, aber auch nur 1.161 Gefechte gemacht und somit die höchste Siegquote von 85,1%.

Nicht verwunderlich, dass Alexander Homilius auch bei den einzelnen Treffern mit 6.592 gesetzten zu 3.531 erhaltenen, also einer Trefferdifferenz von 3.061, ganz vorne liegt. Nur Frank Fendel hat hier eine bessere Trefferdifferenz von 3.085 (5.729 gegebenen und 2.644 erhaltene).

Der größte "Pool" mit den meisten Teilnehmer war bei den älteren Fechtern ("A-Pool") 22 und bei den jüngeren ("B-Pool") 20.

Und schließlich die knappste "Pool-Entscheidung" gab es am 29.04.1993. Hier hatten sich Heiko Schömbs und Frank Fendel einen denkwürdigen Kampf geliefert. Beide hatten nach 21 Gefechten, 19, also 90% ihrer Gefechte, gewonnen. Und auch bei der Trefferdifferenz die als nächstes zählt konnten beide +65 Treffer für sich verbuchen. Nur in der Anzahl der gesetzten und erhaltenen Treffer war ein kleiner Unterschied zu finden. So hatte Heiko 102 Treffer gesetzt und 37 erhalten, während Frank 101, also einen Treffer weiniger gesetzt, dafür aber auch nur 36 erhalten hatte, stand Frank am Ende als Sieger fest.

Soweit einmal einige Daten und Fakten zu 30 Jahre "Pool-Fechten" der Fechtabteilung der DJK-SSG-Bensheim und mal sehen wie lange sich die einzelnen Rekorde in den nächsten Jahren halten können.