Das sie es schwer haben würden, war dem hessischen Degen-Team von vorn herein klar. Mit Tom Fey (Bensheim), Bjarne Brückmann (Offenbach) und Arseny Tatarov (Dillenburg) waren gleich drei Degen-Fechter aus dem jüngeren Jahrgang 2010 in der ersten Mannschaft.
Ständig gegen Ältere, Größere Gegner anzutreten - das bedeutet auch, immer am Maximum zu fechten. Mit dem Gold-Titel in der U13 im letzten Jahr im Rücken war aber ein großes Selbstvertrauen zu erkennen.
Und wie erwartet ging es bereits im Achtelfinale gegen Bayern richtig zur Sache. Nach dem ersten Gefecht bereits in Rückstand zeigte sich schnell der große Vorteil der Hessen: Teamgeist. Gegen Bayern war es am dann an Mighty Bayer (Frankfurt), das Gefecht zu drehen. Damit kamen auch die anderen in Fahrt, so dass es am Ende 45:35 hieß.
Zum Viertelfinale hatte sich dann bereits eine größere Anhängerschaft an der Bahn in der aufgeheizten Halle am Heidenheimer Stützpunkt eingefunden. Schließlich wartete mit dem Team Baden-Süd auch der derzeitige Deutsche U15-Meister Sonnwin Franz (Rastatt). Hier war klar: gegen die beiden anderen Südbadener, die Brüder Károly und Kristóf Karlovich, müssen irgendwie die Punkte her. Entsprechend wogte die Begegnung hin und her, eher sich die Hessen zur Mitte mit 9 Punkte absetzen konnten. Ein Vorsprung, der am Ende ausreichte: die Südbadener waren zu riskanten Angriffen gezwungen und wurden dafür immer wieder bestraft. Die Hessen zogen mit 45:38 ins Halbfinale ein.

Mit der Mannschaft auf Nordrhein bekamen es die Hessen dann mit dem derzeit stärksten U15-Team zu tun. Es entwickelte sich ein intensiver Kampf, speziell mit den starken Leverkusenern Bruno Marchet und Moritz Nick. Und leider auch mit der Technik, den mal um mal wurden hessische Treffer nicht angezeigt. Erst ein Bahnwechsel sorgte für Chancengleichheit, allerdings mit einem Rückstand von bereits 11 Punkten. Mit einer Energieleistung konnte daraufhin Fey für die Hessen nochmals deutlich verkürzen. Doch in den letzten beiden Gefechten wurde die Zeit zu knapp und das nötige Risiko zu hoch. Trotz Technik setzte sich mit Nordrhein letztlich verdient Nordrhein mit 45:32 durch und gewann letztlich auch das Turnier.
Für die Hessen hieß es dann, sich nochmal zu motivieren, um Bronze zu sichern. Doch Motivation ist genau die Stärke des Teams Hessen. Zumal diese Begegnung in der Haupthalle gefochten wurde. Wie inzwischen üblich waren die Fans des Teams Hessen deutlich lauter und unterstützten nach Kräften. Dennoch hieß es zunächst, einem Rückstand hinterher zu laufen.
Nachdem die Hessen am Anfang etwas zu viel gewollt hatten, fand man sich gegen Baden-Nord um Jon Steffens (Heidelberg) und Louis Jacob (Hardheim-Höpfingen) schnell mit 5:10 im Rückstand. Dann aber: langes Turnier, Rückstand, nochmal alles aus sicher herausholen - genau die Mischung für Tom Fey, mit der er sich diese Saison in die europäische Top-10 gekämpft hat. Sieben Treffer gegen Jacob, dann nochmal zu null, schon hieß es 35:26 für Hessen.
Ein Vorsprung, der am Ende reichte und die ersehnte Medaille bedeutete. Für ein junges Team Hessen, das wir nächstes Jahr hoffentlich wieder sehen werden.