Ein wenig nervös wirkte Merle Burkert schon beim Start der Deutschland Challenge in Leverkusen. Durchaus zurecht, denn die Degen-Fechterin der SSG Bensheim bekam es mit den besten Athletinnen Deutschlands zu tun. Es ist eines von nur drei Turnieren für die deutsche Rangliste und entsprechend hochkarätig besetzt.
Das Burkert oben mitmischen würde, war spätestens nach den beiden Setzrunden klar. Zehn Siege aus zehn Gefechten waren deutlich und hießen bedeuteten Freilos im 128-er KO und ein einfaches Gefecht im 64er.
Bereits im 32-er KO kam es dann bereits zu einem hessischen Duell. Gegen Pujia Sun (Eintracht Frankfurt) war es lange spannend. Entscheidend waren am Ende zwei Fußtreffer und ein explosiver Gegenangriff, der Burkert ein 15:12 sicherte. Eine Mischung aus Stößen zum Fuß und zur Schulter brachte im Achtelfinale gegen Alexandra Roloff (TV Augsburg) eine schnelle Führung, die Burkert dann mit viel Einsatz zum 15:10 verteidigte.
Im Viertelfinale wartete dann mit der Offenbacherin Antonia Petrovici die aktuelle Deutsche Meisterin. Und damit war auf klar, dass hier keine Kräfte gespart werden konnten. Nach sieben Turnierstunden hieß es also dreimal drei Minuten voller Einsatz. Petrovici setzte auf viel Kraft, Klingenschläge und lange Angriffe. Burkert konterte mit freier Klinge, Körpertäuschungen und immer wieder mit Angriffen zum Fuß.

Es blieb bis kurz vor Ende spannend, Burkert lag 11:12 zurück, ehe sie mit vier Treffern die nötigen 15 voll machen konnte.
Im Halbfinale war dann aber klar, dass der Kampf zu viele Kräfte gekostet hatte. Gegen die Heidenheimerin Anna Sünderhauf, die das Turnier später gewann, konnte Burkert noch bis 8:8 mithalten und musste sich dann geschlagen geben.
Im Kampf um Platz drei war dann keine feine Technik mehr gefragt, sondern es wurde die Mentalitätsfrage gestellt: Wer kann nach nunmehr 9 Stunden noch etwas mobilisieren? Das Gefecht wurde am Ende im Nahkampf entschieden. Mit 15:14 konnte Burkert die Ukrainerin Mariia Nekrasova niederringen und so über eine Bronzemedaille jubeln.
Mit dem besten hessischen Ergebnis rückt Burkert damit auch auf den dritten Platz der deutschen Rangliste vor. Das nimmt auch den Druck für die nächste Challenge im März in Leipzig, wo ein sechzehnter Platz bereits die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften bedeutet.